HIV-PrEP: Ab April 2024 kostenlos
Am heutigen 14. Februar wird ein Abänderungsantrag im Parlament eingebracht, der die HIV-Prävention mittels PrEP kostenlos macht! Das Gesundheitsministerium hatte bereits im Dezember angekündigt, die PrEP bis zum Sommer 2024 erstattungsfähig zu machen, nun wird die konkrete Umsetzung geregelt.
Übernahme der kosten bis € 60
Ab April 2024 werden laut Antrag bis zu €60 pro Monatspackung von allen Versicherungen, die im Dachverband der Sozialversicherung versammelt sind, rückerstattet. Für wen die Einnahme der PrEP sinnvoll ist, entscheidet der*die behandelnde (HIV-kompetente) Arzt*Ärztin. Eine Liste aller HIV-Behandler*innen in Österreich finden Sie auf der eigens eingerichteten Website der Österreichischen Aidsgesellschaft hivprep.at.
Begleitend zur Einnahme der PrEP sind auch regelmäßige Beratungen und Vorsorgeuntersuchungen (HIV-Tests, etc) empfohlen. Auch ein Teil dieser Kosten wird künftig ersetzt: Die Krankenkasse übernimmt dafür pauschal €25 pro Quartal.
Um die Kosten rückerstattet zu bekommen, müssen die Rechnungen und Rezepte wie jene von Wahlärztinnen*Wahlärzten bei der jeweiligen Krankenkasse eingereicht werden. Achtung: Es gelten nur Rechnungen und Rezepte, die ab April 2024 datiert sind!
Alle Informationen zur PrEP und zur Kostenrückerstattung (laufend aktualisiert) können Sie auch in unseren FAQs zur HIV-PrEP nachlesen.
PrEP zur wirksamen prävention
Die PrEP ist ein Medikament aus der HIV-Therapie, das - täglich eingenommen - wirksam vor einer Ansteckung mit HIV schützt. Zusätzlich zu Kondomen und der Therapie von HIV-positiven Menschen (die dadurch das Virus nicht mehr weitergeben können), ist die PrEP ein wichtiger Baustein der HIV-Prävention. Die PrEP wird vor allem Personen mit höherem Ansteckungsrisiko empfohlen. Das sind etwa Männer, die Sex mit Männern haben oder auch HIV-negative Personen mit HIV-positiven Partner*innen.
Ein Bericht des Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA), der vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz in Auftrag gegeben wurde, hat letztes Jahr die Kosteneffektivität und Wirksamkeit der PrEP betont. Das Gesundheitsministerium hat daraufhin schon im Dezember bekanntgegeben, die PrEP bis zum Sommer 2024 kostenlos zu machen.
Marienapotheke mit PrEP-Pilotprojekt schon früh engagiert
Die PrEP für alle, die sie benötigen, einfach zugänglich zu machen, war uns von Beginn an ein großes Anliegen. Als HIV-Schwerpunktapotheke betreuen wir bereits seit den 90er-Jahren Menschen mit HIV und arbeiten ebensolang mit Aidshilfen und anderen Institutionen im Bereich der Prävention zusammen.
Mag. Karin Simonitsch hat bereits im Jahr 2017 als erste Apothekerin mit Pharmafirmen langwierige Verhandlungen geführt, um die HIV-Kombinationstherapie Emtricitabin/Tenofovir als PrEP in Österreich verfügbar zu machen und für Betroffene so günstig wie möglich anbieten zu können. Im Rahmen eines Pilotprojekts konnten wir in der Marien Apotheke deshalb schon Anfang 2018 die Monatspackung um €60 anstelle von über €200 (seit 2023 um € 49) anbieten. Die Marien Apotheke hat begleitend dazu auch eine PrEP-Infobroschüre entwickelt, die über die richtige Einnahme und alle wichtigen Begleituntersuchungen informiert.
Mittlerweile können wir auf umfangreiche Erfahrung im Bereich der PrEP-Beratung zurückgreifen und arbeiten eng mit allen wichtigen HIV-Behandlungszentren und Mediziner*innen zusammen. Sie haben Fragen zur PrEP oder wissen nicht, wohin Sie sich wenden können? Einfach vorbeikommen, wir beraten Sie gerne diskret (natürlich auch per E-Mail an positiv@marienapo.eu).
Eine Liste aller HIV-kompetenten Mediziner*innen und Behandlungszentren in Österreich finden Sie hier.