Impfungen: Welche sind nötig und wann wird aufgefrischt?
Eine Impfung gegen verschiedene Krankheitserreger ist in der Medizin eine der wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen. Geimpfte Kinder und Erwachsene sind vor den entsprechenden Krankheiten in der Regel gut geschützt. Zudem können Krankheiten, die nur von Mensch zu Mensch übertragen werden, z.B.: Poliomyelitis (Kinderlähmung), Hepatitis B, Masern, Keuchhusten, bei einer anhaltend hohen Durchimpfungsrate eliminiert werden.
Hier verraten wir Ihnen gegen welche Krankheiten und Viren Impfungen verfügbar sin. Ab welchem Lebensalter diese empfohlen werden und wann eine Auffrischung notwendig ist, können Sie im aktuellen Österreichischen Impfplan 2018 des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz einsehen. Natürlich beraten wir Sie auch gern bei uns in der Marien Apotheke zum Thema Impfungen.
Influenza (Virusgrippe)
Influenza oder auch die saisonale Virusgrippe ist nicht zu verwechseln mit einer Erkältungskrankheit. Sie wird mittels Tröpfcheninfektion (durch Einatmen oder Berühren des Mundes, Nase oder Augen mit verunreinigten Händen) übertragen. Bei der Virusgrippe handelt es sich um eine schwere Erkrankung, die plötzlich auftritt und mit hohem Fieber, Glieder- und Muskelschmerzen, trockenem Husten und Müdigkeit/Schwäche einhergeht. Erkrankt man an der Virusgrippe sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Für ältere und chronisch kranke Menschen sowie Kinder, deren Immunsystem eher schwach ist, stellt die Influenza mitunter eine große Gefahr dar, da eine Infektion schwere Komplikationen und Folgeerkrankungen wie Herzrythmusstörungen oder Lungenentzündungen mit sich bringen kann. Eine Schutzimpfung wird für diese Gruppen deshalb unbedingt empfohlen! Weiters sollten sich auch jene, die in häufigem Kontakt mit anderen Menschen stehen (Gesundheitsberufe, wie ApothekerInnen, ÄrztInnen, PflegerInnen, etc), impfen lassen.
Die Impfung muss jedes Jahr erneuert werden, da sich das Virus ständig verändert und der Impfstoff jährlich daran angepasst wird. Eine Impfung ist ab dem 7. Lebensmonat möglich.
Poliomyelitis (Kinderlähmung)
Poliomyelitis ist eine akute Virusinfektion, die motorische Nervenzellen im Rückenmark befällt und so zu bleibenden Lähmungen der unteren Extremitäten führen kann. Die Übertragung der sehr resistenten Polio-Viren erfolgt fäkal-oral. Die Viren waren weltweit stark verbreitet, meist erfolgte eine Infektion bereits im Kindesalter. Seit die WHO 1988 das Globale Poliomyelitis-Eradikationsprogramm ins Leben gerufen hat, konnten die jährlichen Fallzahlen mittels Impfungen um mehr als 99% gesenkt werden.
Die Impfung ist in Österreich im kostenfreien Impfprogramm enthalten.
Diphtherie
Diphtherie ist eine akute Infektion der oberen Atemwege, die durch das Corynebacterium diphtheriae hervorgerufen wird. Diphtherie ist durch Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragbar und kann zu schwerwiegenen Spätfolgen führen. Eine Ansteckung erfolgt vor allem im Kindesalter. Mit der Diphterie-Impfung kann eine Ansteckung vermieden werden.
Die Impfung ist in Österreich im kostenfreien Impfprogramm enthalten.
Rotavirus (Brechdurchfall)
Rotaviren sind die häufigsten Erreger von Brechdurchfall bei Säuglingen und Kleinkindern. Oft treten zusätzlich auch Fieber und Ohrenschmerzen auf. Die Übertragung erfolgt meist fäkal-oral und die Inkubationszeit beträgt 24-72 Stunden. Für Säuglinge ist eine Schluckimpfung verfügbar, die ab der vollendeten 6. Lebenswoche verabreicht wird.
Die Impfung ist in Österreich im kostenfreien Impfprogramm enthalten.
Mumps, Masern, Röteln (MMR)
Die Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung, die eine hohe Komplikationsrate aufweist und deshalb in allen Altersgruppen ernste oder sogar tödliche Folgen haben kann. Masern werden über Tröpfcheninfektion übertragen. Ebenso ist Mumps eine überaus ansteckende Viruskrankheit, die über Tröpfcheninfektion übertragen wird. Vor der Einführung des Impfstoffes war Mumps auch eine der häufigsten Ursachen von Taubheit. Die Viruserkrankung Röteln tritt mit den typischen Symptomen wie kleinfleckigen Rötelnexanthemen, Lymphknotenschwellungen (besonders im Nacken) und Gelenkbeschwerden auf. Auch Röteln wird durch Tröpfchen übertragen.
Eine Impfung ist als 3-fach Kombinationsimpfung im kostenfreien Impfprogramm enthalten.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz: FSME) ist eine - hauptsächlich durch den Zeckenstich übertragene - Infektionskrankheit. Nach einer Inkubationszeit von durchschnittlich 8 Tagen treten zunächst grippeähnliche Symptome auf, in einer zweiten Phase können die Symptome dann zwischen jener einer leichten Hirnhautentzündung (Meningitis) und einer sehr schweren Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) variieren. Bei etwa einem Drittel der PatientInnen bleiben nach durchgemachter Erkankung dauerhafte Schäden zurück. Da in Österreich kein Bundesland FSME-frei ist, ist die Impfung für alle in Österreich lebenden Personen empfohlen.
Eine Impfung ist nicht im kostenfreien Impfprogramm enthalten, von den Krankenkassen gibt es allerdings Zuschüsse in unterschiedlicher Höhe.