Heilpflanze des Monats: Safran
Unsere Heilpflanze im Dezember ist der Safran (lat. Crocus sativus). Der Safran ist gemeinhin als teuerstes Gewürz der Welt bekannt, wird aber auch als Arzneipflanze eingesetzt. Im Jahr 2024 war der Safran sogar Arzneipflanze des Jahres und passt nun - rechtzeitig zum Keksebacken - hervorragend in den Dezember. Was die Pflanze kann und wie sie wirkt, verraten wir im Text unten.
Aussehen
Safran ist eine Krokusart und sieht dem lilafarbenen Garten-Krokus, der im Frühjahr in unseren Gärten blüht, verblüffend ähnlich. Das Edelgewürz blüht im Vergleich zum Garten-Krokus erst im Herbst und hat lange, gelbbraune Staubfäden. Diese Staubfäden werden am ersten Tag der Blüte per Hand geerntet und getrocknet. Nach etwa 2 Monaten Trocknungszeit hat das Safrangewürz sein besonderes Aroma entwickelt, welches bei optimaler Lagerung jahrelang anhält.
Heutzutage werden bis zu 90% des produzierten Safrans im Iran angebaut, dabei hat der Safran auch eine lange Tradition in Mitteleuropa. Österreich zählte bis vor 100 Jahren sogar zu den bedeutendsten Anbaugebieten des Safrans. Aufgrund der hervorragenden Qualität und Reinheit machte sich der österreichische Safran seinen Ruf als der Beste in Europa erhältliche Safran unter dem Namen „Crocus Austriacus“. Im Nordburgenland, der Wachau und in Vorarlberg bauen heute etwa 10 Landwirte Safran in Österreich an.
Wirkung
Nachdem Safran seit Jahrhunderten eingesetzt wird, werden die Wirkungen und Einsatzgebiete von Safran laufend untersucht.
Wissenschaftlich belegt werden konnte eine antidepressive Wirkung. Safran-Präparate sind daher wirksam stimmungsaufhellender als ein Placebo und klassischen Antidepressiva nicht untergeordnet. Safran hat zudem kaum Nebenwirkungen. Die Kombination von synthetischen Antidepressiva und Safran kann die antidepressive Wirkung verstärken.
Die Arzneipflanze fördert auch die Entspannung und ist angstlösend.
Anwendung
Durch die antidepressive und angstlösende Wirkung, werden Safran-Präparate hauptsächlich bei leichten Depressionen, Nervosität und Schlafstörungen eingesetzt.
Bis zu 1,5 g Safran pro Tag sind unbedenklich. Über einer Tagesdosis von 1,5 g kann es zu Halluzinationen, Krämpfen und sogar zum Tod kommen. 1,5 g sind allerdings sehr viele Fäden und die Speise wäre unangenehm bitter.
Schwangere sollten auf Safran verzichten, denn es kann zu Kontraktionen der Gebärmutterkommen und folglich zu einer Fehlgeburt.
Rezept: schwedische safran-kekse (Saffransdrömmar)
0,5 g Safran gemahlen
50 g weiche Butter
90 g Zucker
50 ml neutrales Öl
150 g Mehl Type 405
0,5 TL Salz
Den Safran mit der Butter und dem Zucker mithilfe dem Handrührgerät mischen. Das Öl dazugeben und untermischen. In einer Schüssel das Mehl mit Salz mischen. Diese Mischung zur Butter-Zucker-Mischung geben und zu einem homogenen Teig verarbeiten. Den Teig zu einer Rolle formen und in 20 Stücke teilen. Ggf. den Backofen auf 150°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Jedes Stück zu Kugeln formen und diese mit Abstand auf das Backblech verteilen. Das Backblech für ca. 15 Minuten backen, die Kekse sollen oben wie aufgerissen aussehen aber nicht braun werden. Die Kekse auf dem Backblech abkühlen lassen, fertig!
Original-Rezept von wienerbroed.at
Quellen
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (2022): Pannonischer Safran. URL: https://info.bml.gv.at/themen/lebensmittel/trad-lebensmittel/spezialkulturen/pannonischer_safran.html (Abruf am 1.3.2024)
Chrubasik-Hausmann S. (2020): Safran - das pflanzliche Gold ist vielseitig nutzbar. URL:
https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/Paper_21-01/Safran_Update.pdf (Abruf 1.3.2024)
Deutsche Apothekerzeitung (2016): Safran gegen Depressionen. URL:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2016/daz-25-2016/safran-gegen-depressionen (Abruf am 1.3.2024)