Heilpflanze des Monats: Melisse
Unsere Heilpflanze des Monats Oktober ist die Melisse (lat. Melissa officinalis). Die vielseitige Heilpflanze mit ihrer beruhigenden Wirkung ist auch ein beliebtes Küchengewürz.
Wie die Melisse aussieht, woher ihr Name kommt und welche Pflanzenteile wie verwendet werden, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Aussehen
Die Melisse – auch durch ihren Geruch bekannt als Zitronenmelisse - ist eine krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 20 bis 90 cm. Sie zieht während ihrer Blütezeit von Juni bis August zahlreiche Bienen bzw. Insekten mit ihren weißen bis gelblich-weißen Blüten an. Melissen können sogar bis zu 30 Jahre alt werden.
Weltweit gibt es nur 4 verschiedene Melissen-Arten. Der Pflanzenname leitet sich vom griechischen Wort “Melitta” (= Honigbiene) ab. Die Arzneipflanze wächst an Waldwegen und Forststraßen und bevorzugt warme, trockene, sandige oder lehmige Böden. Wird die Melisse kultiviert, so verwildert sie gern.
Wirkung
Von der Melisse werden die Blätter zu medizinischen Zwecken verwendet. Sie enthalten typische Gerbstoffe, verschiedene Säuren und ätherische Öle. Die Arzneipflanze ist eine der wenigen Pflanzen, die eine antivirale Wirkung haben. Außerdem wirkt Melisse antimikrobiell, beruhigend, angstlösend, entspannend, schlaffördernd und krampflösend.
Anwendung
Melisse wirkt beruhigend auf das zentrale Nervensystem als auch auf den Magen-Darm-Trakt. Deshalb kann die Arzneipflanze bei Verdauungsstörungen, Blähungen, Krämpfen, Übelkeit, Appetitlosigkeit und Schlaflosigkeit eingesetzt werden. Sie wirkt allein oder in Kombination mit anderen schlaffördernden Arzneipflanzen auch bei Schlafstörungen, Unruhe, Nervosität, Angstzuständen und Stress. Durch die antivirale Wirkung können Salben und Cremes mit Melisse beispielsweise bei Lippenherpes helfen.
In der Volksmedizin wird Melisse auch bei depressiven Verstimmungen, Menstruationsbeschwerden, Migräne und Herzbeschwerden verwendet.
Rezept: Melissen-Wickel
Übergießen Sie einen Innenwickel oder eine gefaltete Kompresse mit etwas heißem Wasser (bitte nicht verbrennen). Nun 1 EL ätherisches Melissen-Öl auf den Innenwickel träufeln und diesen auf den Bauch legen. Mit einem warmen, trockenen Tuch umwickeln. Den Wickel für 20 bis 30 Minuten unter einer Decke verwenden. Anschließend weiterhin warm und ruhig halten.
Feuchtwarme Wickel mit Melisse (und Lavendel) können bei Bauchschmerzen, innerer Unruhe, nervliche Überbelastung und Stress angewendet werden.
Quellen
European Medicines Agency (2014): Melissae Folium. URL:
https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/melissae-folium (abgerufen am 25.9.2024)
Spektrum der Wissenschaft (2024): Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Melissa officinalis. URL:
https://www.spektrum.de/lexikon/arzneipflanzen-drogen/melissa-officinalis/9439 (abgerufen am 25.9.2024)