Heilpflanze des Monats: Hopfen
Unsere Heilpflanze des Monats September ist der Hopfen. Der Hopfen (lat. Humulus lupulus) gehört zu den Hanfgewächsen und ist in ganz Europa beheimatet. Schon bevor der Hopfen zum Bierbrauen verwendet wurde, kam er als Heilpflanze zum Einsatz. Noch heute ist er eine wichtige Arzneipflanze, die vor allem für die beruhigende und schlaffördernde Wirkung bekannt ist.
Wie der Hopfen aussieht und welche Pflanzenteile wie verwendet werden, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Aussehen
Hopfen (lat. Humulus lupulus) ist eine rechtswindige Kletterpflanze, d.h. sie klettert um Gegenstände immer rechtsherum. Die Wildform des Hopfens wächst auf eher feuchten Böden, Waldrändern und in Gebüschen und wird mit 2 bis 6 Metern weniger hoch als die Zuchtform. Der kultivierte Hopfen kann sogar 4 bis 8 Meter hoch werden. Ganze 10 cm durchschnittlich wächst der Hopfen pro Tag.
Eine Besonderheit des Hopfens ist, dass es männliche und weibliche Pflanzen gibt. Diese unterscheiden sich an der Blüte. Der männliche Hopfen hat eine unscheinbare Rispe, der weibliche Hopfen hat hingegen grüne, weiche Zapfen, welche in der Medizin Anwendung finden.
Wirkung
Die weiblichen Hopfenzapfen enthalten neben Bitter- und Gerbstoffen auch ätherische Öle. Die enthaltenen Wirkstoffe wirken beruhigend, schlaffördernd, appetitanregend, leicht entzündungshemmend und antibakteriell.
Anwendung
Hopfen enthält unter anderem einen Wirkstoff, der strukturell ähnlich zum körpereigenen Hormon Melatonin ist. Dieser kann somit an die Melatonin-Rezeptoren binden und regt die gleiche Wirkung an - er fördert das Einschlafen. Hopfen verbessert zusätzlich die Schlafqualität und macht nicht abhängig. Die volle Wirkung wird nach etwa 1 bis 2 Wochen erreicht. Häufig wird Hopfen mit Baldrian, Passionsblume und Melisse kombiniert. Alle vier Pflanzen wirken ähnlich und können sich optimal in ihren Wirkungen ergänzen.
Hopfen regt außerdem die Verdauung an, fördert die Produktion von Magensaft wie Galle und stimuliert den Appetit. Die Arzneipflanze kann getrocknet und geschnitten in Form von Tee, Tabletten, Kapseln, Tinkturen oder Tropfen verwendet werden.
Hausmittel: Hopfenzapfen für das Bücherregal
Hopfen dient in Bibliotheken und Bücherregalen als Schutz vor Feuchtigkeit und Ungeziefer. Man legt Hopfendolden hinter den Büchern aus. Sie regulieren die Luftfeuchtigkeit und ihre ätherischen Öle halten Insekten fern. Die Hopfenzapfen müssen alle paar Jahre ausgewechselt werden.
Quellen
Deutsche Apotheker-Zeitung (2018): Hopfen in der Phytotherapie. URL:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2018/01/01/hopfen-in-der-phytotherapie (abgerufen am 22.8.2024)
Spektrum der Wissenschaft (2024): Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Humulus lupus. URL:
https://www.spektrum.de/lexikon/arzneipflanzen-drogen/humulus-lupulus/7227 (abgerufen am 22.8.2024)