Illustration von verschiedenen Sonnencremes zum Thema Sonnenschutz von Rike Hofmann

10 Fragen zum Sonnenschutz

4. Mai 2024

Gels, Cremes, Sprays, mineralischer oder chemischer Filter, Nahrungsergänzung und vieles mehr - mittlerweile gibt es eine unüberschaubare Anzahl an Produkten, Empfehlungen und Tipps zum Thema Sonnenschutz. 

 

Wir haben uns die gängigsten Mythen vorgeknöpft und die wichtigsten Fragen aufgegriffen, um etwas Licht in den Sonnenschutz-Dschungel zu bringen!

 

In der Apotheke können Sie uns freilich auch jederzeit persönlich mit allen Fragen zum Sonnenschutz löchern - wir nehmen uns gern viel Zeit dafür. 

 

Tipp: Am Ende des Textes finden Sie auch unser Video in Gebärdensprache zum Thema Sonnenschutz! Mag. Sreco Dolanc erklärt darin alles Wichtige rund um den richtigen Sonnenschutz in Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS). 

Welche Sonnencreme passt zu mir?

Der richtige Sonnenschutz ist besonders wichtig für die Hautgesundheit, denn jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko an Hautkrebs zu erkranken. UVA-Strahlen lassen die Haut zudem schneller altern und verursachen die Bildung von Falten.

 

Welche Sonnencreme am besten geeignet ist, ist sehr individuell - heutzutage gibt es zudem eine riesige Auswahl an Gels, Cremen und Sprays. Grundsätzlich gilt:

  • Der Hauttyp entscheidet, ob man eher reichhaltige Cremes (trockene Haut) oder leichte, eventuell auch nicht-komedogene (bei unreiner Haut) Sonnengels bevorzugen sollte. Übrigens: Wenn Sie nicht sicher sind, wie Ihre Haut beschaffen ist, können Sie bei uns in der Apotheke jederzeit eine kostenlose Hautanalyse durchführen lassen.
  • Der Lichtschutzfaktor wird ebenfalls vom Hauttyp bestimmt. Mehr dazu bei Frage 2! 
  • Sonnenschutzprodukte sollten immer gegen UVA- und UVB-Strahlen schützen

Immer häufiger bieten auch Naturkosmetik-Hersteller (in der Marien Apotheke gibt es etwa den natürlichen Sonnenschutz von BioEarth) hochwertigen Sonnenschutz an: Diese basieren meist auf einem mineralischen statt chemischen Sonnenschutzfilter (siehe Frage 3) und sind frei von Parabenen und anderen chemischen Zusatzstoffen. Hochwertige Produkte mit mineralischem Sonnenschutzfilter (zb Ecocert oder Natrue-zertifiziert) sind besonders für Schwangere und Kinder geeignet.

was sagt der lichtschutzfaktor (LSF) aus?

Der Lichtschutzfaktor (LSF), auf Englisch auch SPF (sun protection factor), gibt an, wieviel länger man mit Sonnencreme in der Sonne bleiben kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.

 

Der Lichtschutzfaktor wird dazu mit der Eigenschutzzeit der Haut multipliziert. Die Eigenschutzzeit hängt maßgeblich vom Hauttyp ab. Es werden sechs verschiedenene Hauttypen unterschieden, in Mitteleuropa kommen am häufigsten die helleren Hauttypen I-III vor. Hier können Sie Ihren Hauttyp mittels Fragebogen ermitteln. 

 

Ein Beispiel: Sie sind Hauttyp II (nordischer Typ mit heller Haut und hellen Haaren), Ihre Eigenschutzzeit beträgt etwa 10-20 Minuten. Verwenden Sie eine Sonnencreme mit LSF 30, verlängert sich Ihre Eigenschutzzeit um diesen Faktor. Das bedeutet zB 10 x 30 = 300 Minuten. So lange können Sie sich mit der Sonnencreme in der Sonne aufhalten ohne einen Sonnenbrand zu riskieren.

 

Vorsicht: Der Schutzfaktor wird nur erreicht, wenn ausreichend Creme verwendet wird und der Schutz durch mehrmaliges Nachcremen auch erhalten wird (siehe Frage 4).

Wo liegt der Unterschied zwischen chemischen und mineralischen Sonnenschutzfiltern?

Chemische Sonnenschutzfiler dringen in die Haut ein, fangen dort die UV-Strahlung auf und wandeln sie in ungefährliche Energie um. Damit die Sonnencreme richtig wirken kann, sollte man sich deshalb auch bereits eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad eincremen. Der Vorteil von Sonnencremes mit chemischen Filtern ist ihre gute Verteilbarkeit auf der Haut. Da die synthetischen Inhaltsstoffe in die Haut aber eindringen, werden sie zum Beispiel auch über die Muttermilch an Babys weitergegeben. Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass sich chemische Filter im Grundwasser und im Boden ablagern.

 

Physikalische (oder auch mineralische) Filter in Sonnenschutzcremes dringen nicht in die Haut ein, sondern bilden einen Schutzfilm direkt auf der Haut. Die Cremes enthalten sehr fein zerriebene Mineralien, wie zum Beispiel Titandioxide, Mineralerde, Zinkoxide, Talkum oder Eisenoxide. Die Mineralpigmente bestehen aus mikroskopisch kleinen deckenden Partikeln, die die Sonnenstrahlen wie kleine Spiegel reflektieren. Aus diesem Grund wirken Sonnencremes mit physikalischen Filtern auch sofort nach dem Auftragen. Der Mineralstoffgehalt sorgt aber dafür, dass sie sich schwerer verteilen lassen, oft bilden diese Cremes auch einen weißen Film auf der Haut (Weißeleffekt). 

 

Wie viel Sonnencreme muss ich verwenden?

Hautärztinnen und Hautärzte empfehlen häufig allen Menschen einen LSF von mindestens 30 - unabhängig vom Hauttyp. Der Grund ist, dass die meisten Menschen zu wenig Sonnencreme auftragen. Verwendet man nur die Hälfte der empfohlenen Menge wird auch der Schutzfaktor nur zur Hälfte erreicht.

 

Als Faustregel gilt: Bei Erwachsenen sollten es mindestens 3-4 gehäufte Esslöffel für den ganzen Körper sein! Vergessen Sie auch nicht auf Nase, Fußrücken und Ohren. Eine gedankliche Hilfe: Eine 200ml-Sonnencreme-Flasche sollte nach etwa fünfmaligem Eincremen leer sein.

 

Alle Sonnenschutzprodukte verlieren durch Schwitzen, Wasser und Verreiben nach einiger Zeit ihre Wirkung. Damit die Schutzwirkung erhalten bleibt, sollte man deshalb zumindest alle 2 Stunden nachcremen

 

Mehrmaliges Nachcremen verlängert übrigens nicht die Eigenschutzzeit in der Sonne: In der prallen Sonne sollte man sich nie zu lange aufhalten. Regelmäßige Sonnenpausen sind deshalb für alle Hauttypen wichtig.

ist vorgebräunte haut weniger anfällig für sonnenbrand?

Die Bräunung der Haut ist eine Abwehrreaktion auf UV-Strahlung. Durch die Pigmentierung mit Melanin (dadurch wird die Haut braun) schützt sich die Haut und verhindert, dass UV-Strahlung tiefer liegende Hautschichten schädigt. Dieser Schutz ist aber bei Weitem nicht so hoch wie landläufig angenommen! Bei den Hauttypen I-III (die meisten mitteleuropäischen Hauttypen) entspricht der Eigenschutz durch Bräunung nur etwa einem Lichtschutzfaktor von 1,5 einer Sonnencreme. Bei dünkleren Hauttypen entspricht die Vorbräunung ebenfalls nur etwa Faktor 2, also einer Verdoppelung der Eigenschutzzeit. 

 

Sonnenschutz durch Kleidung und Sonnencreme ist also auch bei bereits gebräunter Haut wichtig.

Wie lagere ich Sonnencreme richtig?

Wie viele Arzneimittel und Kosmetika sollte Sonnencreme nicht der direkten Sonne und Hitze ausgesetzt sein. Sie kann sonst bereits nach wenigen Wochen ihre Wirkung verlieren. Achten Sie am besten darauf, die Sonnencreme immer schattig zu lagern oder auch in einer Kühlbox

kann ich meine creme vom vorjahr noch verwenden?

Sonnencremes sind unterschiedlich lange haltbar - meist etwa 6 bis 12 Monate. Wie lange Ihre Sonnencreme haltbar ist, können Sie auf der Packung nachlesen. Das Symbol mit dem geöffneten Tiegel enthält die Information dazu - zum Beispiel "6M" oder "12M". Bei richtiger Lagerung (siehe Frage 3) ist die Creme auch entsprechend lange haltbar. Wenn die Sonnencreme bereits abgelaufen ist, sollten Sie sie nicht mehr verwenden. Der Schutzeffekt ist dann nämlich nicht mehr gegeben

 

Tipp: Schreiben Sie das Datum der ersten Öffnung mit wasserfestem Stift direkt auf die Tube. So wissen Sie immer, wie lange Ihre Creme noch verwendbar ist ;-) 

 

Wie schütze ich Augen und Haare richtig?

Sie wissen ja: Die Sonnenbrille soll nicht nur fesch sein - wichtig ist vor allem, dass das Glas einen ausreichenden UV-Schutz besitzt (was übrigens nicht vom Tönungsgrad der Gläser abhängt!). UV-Strahlung bedeutet nämlich auch für unsere Augen eine große Belastung, sogar das Risiko an Grauem Star zu erkranken, erhöht sich, wenn die Augen bei UV-Strahlung ungeschützt sind. Helle Augen (blau oder grün) sind im Sommer noch lichtempflindlicher als dunkle und müssen besonders gut geschützt werden. Ideal ist eine große Sonnenbrille, die nicht nur die Augen selbst, sondern auch die empfindliche Haut rund um die Augen schützt. 

 

Auch unsere Haare können in der Sonne Schaden nehmen: Die äußere Schuppenschicht wird durch UV-Strahlen, Salz- und Chlorwasser oft porös. Das Haar verliert an Feuchtigkeit und wird glanzlos und brüchig. Reichhaltige Kurpackungen oder hochwertige Öle (zb Mandelöl aus der Apotheke) sind deshalb die richtige Wahl im Sommer. Intensiv pflegende Shampoos mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen eignen sich genauso gut! 

Kann ich mich auch von innen gegen UV-Strahlung schützen?

Mikronährstoffe in bestimmten Nahrungsmitteln schützen die Haut vor schädlichen UV- Strahlen. Durch entsprechende Ernährung kann man deshalb die Eigenschutzfähigkeit des Körpers unterstützen, die Anwendung von äußerlichem Sonnenschutz sollte aber keinesfalls vernachlässigt werden!

 

Beta-Carotine schützen die Zellen etwa vor zu viel UV-Licht, Vitamin E verstärkt diese Wirkung noch und hemmt zusätzlich die Hautalterung. Vitamin C unterstützt wiederum Vitamin E in seiner Wirkung. Für eine wirksame UV-Barriere über die Ernährung werden deshalb alle drei Substanzen benötigt. Daneben sind Lycopin und Selen wichtige Antioxidantien, die unsere Zellen vor freien Radikalen schützen. Nahrungsmittel, in denen sich eine große Menge der für den Sonnenschutz wichtigen Mikronährstoffe finden, sind etwa Karotten, Tomaten, Orangen, Kiwis und Melonen.

 

Damit es nicht zu allergischen Haut-Reaktionen durch Sonneneinstrahlung - auch Mallorca-Akne genannt - kommt, ist eine ausreichende Zufuhr von Calcium notwendig. Vor allem wenn man weiß, dass die eigene Haut empfindlich reagiert, sollte man schon vorbeugend Lebensmittel, die reich an Calcium sind, in den Speiseplan aufnehmen - zum Beispiel alle weißen Fleischsorten, Fisch, Feigen und Buttermilch. Eine Calcium-Brausetablette kurz vor dem Sonnenbad kann kurzfristig ebenso helfen. 

Wie schütze ich meine Kinder am besten vor der Sonne?

Die empfindliche Haut von Kindern hat noch keinen gut entwickelten Eigenschutzmechanismus. Schutzkleidung (T-Shirts oder UV-Schutz-Kleidung) und eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor für die unbedeckten Stellen ist für Kinder deshalb sehr wichtig. Kinder unter 3 Jahren sollten so wenig wie möglich der direkten Sonne ausgesetzt sein - Säuglinge sollten immer Schatten bleiben. 

 

Zusätzlich sollten eine Sonnenbrille mit UV-Schutz und eine gute Kopfbedeckung nicht fehlen.

Quellen

Bundesamt für Strahlenschutz (2024): UV-Schutz durch Sonnencreme. URL: BfS - UV-Schutz durch Sonnencreme

 

Bundesamt für Strahlenschutz (2024): Die verschiedenen Hauttypen. URL: BfS - Die verschiedenen Hauttypen - Die verschiedenen Hauttypen

 

Deutsches Krebsforschungszentrum (2021): UV-Strahlung. URL: Ultraviolette Strahlen: Sonne und Solarien (krebsinformationsdienst.de)

 

Gesundheit.gv.at (2023): Der richtige Sonnenschutz für die Haut. URL: Sonnenschutz - gesund bräunen | Gesundheitsportal

 

Quarks.de (2020): Sonnenschutz: Was ist wichtig, was ist Unsinn? URL: Sonnenschutz: Was sind Fakten, was ist Fiktion? - quarks.de

 

Video in Gebärdensprache (ÖGS)

In unserem ÖGS-Video zum Thema Sonnenschutz erklärt Mag. Sreco Dolanc alles Wichtige rund um den Lichtschutzfaktor, die richtige Lagerung der Sonnencreme und weitere Sonnenschutzmaßnahmen in Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS). Das Video enthält auch deutsche Untertitel und Ton

Marien Apotheke Wien

Mag. pharm. Karin Simonitsch

Schmalzhofgasse 1 • 1060 Wien 

 

T: 01/597.02.07 

F: 01/597.02.07–66

Email: info@marienapo.eu 

Onlineshopwww.mariechen.wien

 

      

 

Anmeldung Hautanalyse (gratis) 

 

Anmeldung Impfberatung (gratis)

 

Anmeldung FSME-Antikörper-Test (€ 25)


Mein Weg in die Marien Apotheke

Corona
Produkte
Gehörlos
HIV
Blister
Gut zu wissen
Über uns
Kontakt
Suche
Newsletter