Tipps: Gesundheitsinfos aus dem Internet richtig bewerten
Die Vielzahl an Informationen, mit der wir heutzutage konfrontiert sind, ist nicht immer nur hiflreich - sie kann auch überfordern und verunsichern. Vor allem, weil es zunehmend schwieriger wird, Informationen richtig einzuordnen und vertrauenswürdige Quellen zu erkennen.
Laut Gesundheitsbarometer 2015 konsultieren immerhin 55% der ÖsterreicherInnen "Dr. Google" bevor sie zum Arzt gehen. Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, im Internet Gesundheitsinformationen einzuholen - solange einige Punkte beachtet werden.
Die Plattform medizin-transparent.at des renommierten Cochrane Instituts - ein unabhängiges Institut für evidenzbasierte Medizin - bewertet basierend auf einem "Ampelsystem" Gesundheitsinformationen und medizinische Studien, die von Medien veröffentlicht werden. Medizinische Laien sollen dadurch die Möglichkeit erhalten, Informationen besser einordnen zu können. Das Team von medizin-transparent.at widmet sich aber nicht nur der fachlichen Bewertung neuer Studien, sondern hat auch Hinweise für das Auffinden vertrauenswürdiger Gesundheitsinformationen zusammengestellt.
Basierend darauf, haben wir unsere Tipps für das Bewerten von Gesundheitsinfos - speziell aus dem Internet - aufbereitet. Bei Fragen können Sie sich gern jederzeit an uns wenden. Und auch grundsätzlich gilt: Wenn Sie sich bei den Gesundheitsinfos, die Sie im Netz finden, nicht sicher sind, besprechen Sie diese mit Ihrem Arzt!
Wer hat die Information veröffentlicht?
Gesundheitsinformationen im Internet werben oft für bestimmte Medikamente oder Produkte. Sehen Sie sich daher immer das Impressum der Homepage an und überprüfen Sie so, ob eventuell eine Herstellerfirma diese Information veröffentlicht hat.
Die Angabe des Impressums ist übrigens Pflicht: Sollte es Ihnen überhaupt nicht möglich sein, herauszufinden, wer Urheber der Information ist, vertrauen Sie den Informationen der Website besser nicht.
Die Angabe von Autoren (direkt im Artikel oder in einer Kategorie wie "Über uns" oder "Kontakt") mit ensprechenden Kontaktmöglichkeiten spricht hingegen für die Glaubwürdigkeit der Information.
Die Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz listet übrigens wichtige Initiativen und Webseiten zum Thema auf.
Wann wurde die Information veröffentlicht?
Achten Sie darauf, wann die Information veröffentlicht wurde - das Datum der Veröffentlichung oder letzten Aktualisierung ist oft unter dem Titel des Artikels oder am Ende der Seite angegeben. Studien oder Informationen, die bereits einige Jahre alt sind, sind möglicherweise nicht mehr aktuell und/oder wurden bereits widerlegt.
Werden Quellenangaben gemacht?
Wird im Artikel oder auf der Homepage erwähnt, woher diese Information stammen? Wissenschaftliche Quellen werden oft am Ende des Artikels oder im Text mit einer direkten Verlinkung zur Quelle angegeben.
Werden Vor- und Nachteile dargestellt oder ist der Artikel einseitig?
Risiken und Nebenwirkungen der Behandlung bzw. der Therapie, die vorgestellt wird, sollten ebenso erwähnt werden wie deren Vorteile. Außerdem gibt es fast immer auch alternative Behandlungsmethoden, die ebenso dargestellt werden sollten. Zudem sollte auch darauf hingewiesen werden, was passiert, wenn die Behandlung unterlassen wird.
Werden konkrete Zahlen und ein Vergleich genannt?
Idealerweise ist in Zahlen angegeben, wie die Behandlung oder Therapie im Vergleich zu anderen Behandlungen wirkt. Außerdem sollte ein Hinweis erfolgen, wenn die Wirksamkeit (noch) nicht ausreichend belegt ist.