
Neuer Bericht belegt Nutzen der Arzneimittel-Verblisterung
Jeder Mensch, der schon einmal längere Zeit im Krankenhaus war oder einen Angehörigen in einem Pflegeheim hat, kennt das: Pflegekräfte bringen (zum Beispiel zur Essenszeit) ein Schachterl mit allen Medikamenten, die an dem Tag noch geschluckt werden müssen - individuell für jeden Patienten oder Bewohner vorbereitet. Pflegekräfte, die einen körperlich wie geistig sehr anstrengenden Job erledigen, müssen diese täglich gewissenhaft und fehlerfrei aufteilen - oft nach einer ohnehin schon stundenlang andauernden Schicht. Dass dies nicht nur viel wertvolle Zeit in Anspruch nimmt, sondern durch Müdigkeit dabei auch hin und wieder Fehler passieren können, liegt auf der Hand.
Wie lassen sich Solche Fehlerquellen vermeiden?
Um diese Fehlerquellen und Überlastungen zu vermeiden, gibt es das Konzept der Patientenindividuellen Arzneimittelverblisterung. Dabei werden die benötigten Medikamente eines einzelnen Patienten für jeden Tag und jede Uhrzeit von einer Maschine verblistert. Verblistert, das bedeutet, dass die Medikamente aus ihren Originalverpackungen entnommen und in der richtigen Anzahl für jeden einzelnen Patienten in neue Sackerl eingeschweißt werden. Die enthaltenen Medikamente sowie Name, Uhrzeit und Datum der Einnahme sind darauf vermerkt.
Der Vorgang wird mehrfach geprüft und dokumentiert, so dass man sicher gehen kann, dass tatsächlich die richtigen Medikamente im Sackerl sind. Wie so ein Sackerl und ein ganzer Wochenbedarf aussieht, sehen Sie hier.
Eine solche Verblisterung ist meist in Apotheken angesiedelt, die den Medikationsplan des Patienten bei dieser Gelegenheit auch nochmal auf Wechselwirkungen oder Unverträglichkeiten überprüfen können. Die Medikamenteneinnahme wird dadurch nicht nur für Patienten einfacher und sicherer, sondern bringt auch für Pflegekräfte den Vorteil der Entlastung sowie eine massive Kostenreduktion für Pflegeheime.
Ein neuer Bericht bestätigt nun diese vorteile
Im Juni 2018 wurde in Deutschland beim IQWIG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) ein Bericht zur Patientenindividuellen Arzneimittelverblisterung in Auftrag gegeben, dessen Ergebnisse nun veröffentlicht wurden. Der Bericht belegt demnach, dass die individuelle Verblisterung von Arzneimitteln geeignet ist, Pflegekräfte zu entlasten und Fehler bei der Medikamentenausgabe zu vermeiden. Der Bericht legt beim manuellen Aufteilen der Medikamente durch Pflegekräfte eine Fehlerquote von bis zu 6,9% dar - Fehler, die durch die maschinelle Verblisterung vermeidbar sind. Zudem wurde auch der Nutzen einer zusätzlichen Überprüfung des Medikationsplans durch einen Apotheker hervorgehoben.
Der Deutsche Bundesverband der Patientenindividuellen Arzneimittelverblisterer (BPAV) fordert anlässlich des Berichts deshalb nun, dass alle chronisch kranken Patienten Zugang zu dieser Dienstleistung haben sollten und es für Apotheken ebenso wirtschaftlich sein muss, individuelle Arzneimittelblister auszugeben wie normale Medikamentenverpackungen. Wie sich die Situation in Österreich weiterentwickelt, bleibt abzuwarten.
Die Marien Apotheke verblistert bereits seit vielen Jahren Medikamente für BewohnerInnen von Pflegeheimen. Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, können Sie hier alles zur Verblisterung nachlesen.